Alles fing damit an, dass mir das Versorgungswerk der Ärztekammer Hamburg im Sommer 2019 mitteilte, dass mein Renteneintrittsdatum auf den 1. Mai 2021 festgelegt ist. Mit November 2020 hatte ich ja gerechnet, auch wenn mir 1984 die BfA mitgeteilt hatte, ich könne im März 2020 in Rente gehen. Noch mehr als ein Jahr länger hatte ich nicht erwartet. Nachdem wir uns aber die Abzüge bei vorzeitigem Renteneintritt angeschaut und überlegt hatten, was man im Winter damit anfangen kann, haben wir zähneknirschend eingelenkt.
Dass dann Corona die Welt in den Würgegriff nahm, haben wir auch nicht geahnt. Aber es kam, wie es kommen sollte. Mein letztes Berufsjahr war nicht ganz so entspannt, wie gehofft. Nicht dass die Unfallchirurgie übermäßig beansprucht wurde, als Ärztlicher Direktor wurde ich gefordert und das nicht zu knapp. Krisensitzungen, neue Verordnungen des Sozialministeriums, Konferenzen mit den anderen Kliniken und vieles andere prägten den Tagesablauf. Dass die Reisemöglichkeiten auch massiv eingeschränkt waren, machte das Arbeiten etwas leichter.
Aber jetzt ist es soweit. Wir haben, entgegen den Erwartungen aller, unsere Wohnung aufgegeben. Die Möbel sind entweder auf dem Sperrmüll gelandet oder in der Boxx eingelagert. Das Vorzelt hier ist etwas ertüchtigt und so geht das Camper Leben los. Da die Reisemöglichkeiten noch weiter eingeschränkt sind, habe ich zugestimmt, dass ich noch vorübergehend den "Direktor" mache, das aber nur für sechs Monate.
Die ursprüngliche Skandinavien Tour musste natürlich ausfallen. Dafür gibt es "Hausmanns Kost". Gerade rechtzeitig zu unserer geplanten Pfingsttour an die Ostsee nach Grömitz und Biesdorf geht dem Virus etwas die Puste aus. Die täglich kontrollierte Inzidenz sinkt beharrlich und das Land Schleswig-Holstein macht die Feriengebiete für Geimpfte und Getestete wieder auf. Die Buchung hatten wir wohlweißlich schon viel früher platziert und so kann es denn endlich losgehen.
Wir freuen uns riesig. In den nächsten Tagen mehr.