In dieser Zeit gibt es für mich viele letzte Male. Das Direktorium des EKH war nach Templin in die Uckermark eingeladen worden. Nach zwei Jahren Abstinenz ohne den direkten Kontakt, war es mal wieder schön mit echten Menschen und nicht nur mit bewegten Büsten vor imaginären Hintergründen in Team Viewer Konferenzen zu reden. Es war meine letzte Konferenz bei der ich mit den Kollegen aus den anderen Krankenhäusern an einem Tisch sitzen konnte. Etwas Wehmut war dabei. Es gibt aber auch viele erste Male, so habe ich zum ersten Mal meine neue Kamera mit auf Reisen genommen.
Am Mittwochabend haben wir nach einem leckeren Abendmahl vor einer Großbildleinwand das Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft im Spiel gegen Ungarn verfolgt. Das war nichts für schwache Nerven, aber Notfallmediziner waren ja zu genüge da. Am nächsten Tag starteten wir schon um 09:00 Uhr in die Arbeitssitzung mit den Ärztlichen Direktoren. Das Wetter war eher was zum Weinen, es nieselte in einer Tour. Ich bin trotzdem unerschrocken mit der Kamera an den See. Natürlich kann man im Regen schöne Bilder machen, sie sehen aber nicht nach Optimismus aus.
Das Wetter wurde den Rest des Tages nicht wesentlich besser, so dass die Planung für das Abendprogramm gestrichen wurden. Für mich ging es früh ins Bett, aber auch früh wieder raus. Am Freitag war das Wetter deutlich besser. Nachdem sich der Frühnebel verzogen hatte, zeigte sich die Landschaft in einem deutlich besseren Licht, so dass die Kamera doch noch optimistischere Bilder einfangen konnte. Immerhin Landschaft gibt es hier jede Menge, ansonsten ist es eher sehr einsam. Auf der ehemaligen Jagt der Staatsratsvorsitzenden der DDR kann man auch nicht mehr erwarten.
Das Hotel hat sicher nicht zu Unrecht den einen oder anderen Stern gehabt. Teilweise sind sie aber schon untergegangen. Die Farben, die Möbel alles ist etwas in die Jahre gekommen. Ein Lichtblick ist die Küche, das Essen war bis auf wenige Ausnahmen auf dem zu erwartenden Niveau.