Hier kommt jetzt der Bericht von unserer Fahrt nach Competa und Árchez, den ich bereits angekündigt, aber wegen der akuten Ereignisse mit dem Feuer nebenan, zurück gestellt habe.
Schon ein paar Tage zuvor wurde uns eine Fahrt in die Berge im Hinterland von Torre del Mar angeraten. Hier war die Mandelblüte in vollem Gang und die teils abenteuerlich in die Hänge hinein gebauten weißen Städtchen und Dörfer sind allemal ein Besuch wert. Das Wetter war ohne ein Wölkchen am Himmel super, so dass wir uns am Samstag auf den Weg machen konnten.
Die Entfernung ist mit ca. 30km gar nicht mal so groß, hat es aber in sich. Die Landstraße windet sich immer entlang der Berghänge und hat teilweise enorm starke Steigungen, wie wir sie als "Flachlandtiroler" nicht kennen. Auch die Breite nötigt einem Respekt ab. Hier wundert es einen nicht mehr, warum die Einheimischen eher kleine Wagen fahren. An einer Stelle war die Straße in einem Dorf so schmal und mit über 10% Gefälle so steil, dass man sicherheitshalber eine Ampelanlage installiert hatte, um den Verkehr zu regeln. Trotz der angelegten Seabands war dies eine Herausforderung für Susannes Magen.
Gelohnt hat es sich aber nicht nur wegen der Strecke. An den Hängen standen überall blühende Mandelbäume die hier wild wachsen. Auch Bäume mit reifen Citrusfrüchten, ob Orangen, Zitronen oder Mandarinen, standen abseits der Landstraße. Alles strahlte in der Sonne. Als Fahrer hatte ich ein wenig das Nachsehen. Bei der kurvenreichen schmalen Strecke musste man sich schon ganz ordentlich konzentrieren.
Auch der Besuch in Competa hat sich gelohnt. Es ist ein kleines weißes Städtchen, das sich an den Hang schmiegt. Für Autos ist es nur eingeschränkt passierbar. Viele Gassen sind im Grund genommen Treppen oder halt recht steile Wege, die man zu Fuß erklimmen muss. Mit großem Glück haben wir für unser doch eher großes Auto einen Parkplatz gefunden und danach den Ort per pedes erobert.
Es war Samstag Mittag und auf dem Kirchplatz war reges Treiben. Auch der Markt ein paar Etagen tiefer war gut besucht. Hier dominieren, anders als wir das kennen, nicht Obst und Gemüse das Bild, sondern Klamotten und Schuhe. Anscheinend decken sich die Bewohner hier mit Kleidung ein. Klassische Kaufhäuser und Schuhgeschäfte finden sich auch nicht.
Nach diesem Besuch ging es weiter nach Árchez, ein kleines weißes Nachbardorf. Hier galt unsere Aufmerksamkeit einer lokaltypischen Gaststätte, einer "Venta". Diese waren früher die Rastplätze für Durchreisenden, heute natürlich im Wesentlichen eine Touristenattraktion. Dort haben wir Mittagspause in der Sonne gemacht und uns mit riesigen Fleisch Portionen verwöhnen lasen.
Manfred, unser "Reiseführer" hatte schon gedrängelt, wir müssen spätestens um 13:00 Uhr dort sein. Das haben wir auch pünktlich geschafft. Die Küche öffnet zwar erst um 13:30 Uhr, aber ruck zuck füllte sich zuerst die Terrasse und dann auch der gesamte Binnenraum, so dass wir etwas später kaum noch einen Platz bekommen hätten. Dieser Besuch war ein weiteres Highlight des Tages.
Anschließend ging es dann über die viel geschlungene Landstraße vorbei an blühenden Mandelbäumen zurück an die Küste und zum Campingplatz. Dort angekommen wurde der Tag mit einem Gläschen Sekt begossen, jetzt durfte auch der Fahrer mittrinken. Ein toller Tag fand sein Ende. Viele Eindrücke habe ich in Fotos verarbeitet und in die Galerie eingestellt.