Nicht, dass der alte Kühlschrank seine Arbeit nicht mehr gut gemacht hätte, er hat wunderbar gekühlt und auch Gefriergut bei Temperatur gehalten. Er war aber ein Stromfresser aller erste Güte. Bei höheren Temperaturen bauchte er schon knapp 2 kW, was uns im Winter in Andalusien über die inkludierten 6 kW auf dem Campingplatz brachte. Im letzten Winter hatte wir uns einen kleinen freistehenden Kühlschrank von IKEA geholt und schon war keine Zuzahlung mehr erforderlich. Das Platzangebot war eher knapp bemessen, aber wenn man sich beschränkt ging es auch so.
Um Abhilfe zu schaffen, haben wir uns nach einem Kompressor Kühlschrank umgesehen. Damit könnten wir unsere Probleme beseitigen. Er kann zwar nicht mit Gas betrieben werden und kann damit nicht auf der Fahrt laufen, aber bei unseren kurzen Etappen von 300 bis 400 km und Fahrzeiten von maximal 5 Stunden sollte auch ein ausgeschalteter Kühlschrank einigermaßen die Temperatur halten. Frei stehen und autark sein war nie eine Überlegung bei uns.
Den Kühlschrank während der Fahrt über 12V zu betreiben, halte ich für keine gute Idee. Die Lichtmaschine des Zugfahrzeuges liefert nur begrenzt Strom. Bei der Ankunft brauchen wir aber eine volle Batterie für den Moover und das Levelsystem. So ist die Wahl auf einen Thetford Kompressor Model mit 174 l Netto Inhalt und einem drei Sterne Fach mit 34 l, gefallen. Preislich liegt er nur unwesentlich über einem gleich großen Absorber Modell, wobei die Differenzen bei den einzelnen Händlern gewaltig sind. Da muss man schon vergleichen.
Die Bestellung und Lieferung über eine Spedition war unkompliziert. Danach ging es an den Umbau. Vorweg sei bemerkt, dass sich die beiden Kühlschränke in den Außenmaßen auf den Millimeter gleichen, sodass ein wesentliches Problem schon von vornherein beseitigt war. Die Anschlüsse für Gas , 12 V DC und 230 V AC mussten gekappt werden. Durch die Lüftungsöffnung an der Außenwand war dies gut zu bewältigen. Der Gasanschluss war etwas störrisch, der Rest kein Problem.
Was uns etwas gewundert hatte, war der geringe Querschnitt der 12 V Zuleitung. Bedenkt man die Leistung der Heizkartusche des Absorbers, braucht man sich nicht zu wundern, warum er bei 12 V keine vernünftige Kühlung bringt. Die Herstellerangaben werden in dem Bereich sicher missachtet. Für den Kompressor werden zwar auch größere Querschnitte empfohlen, da die Stromstärke hier aber viel niedriger liegt, haben ich kein schlechtes Gewissen. Ganz neue Leitungen einzuziehen ist sehr aufwendig bis kaum möglich.
Der Rest war ein Kinderspiel. Da der Kompressor viel tiefer ist, musste der bauseitige Holzrahmen, der hinten als Anschlag dient, entfernt werden und schon glitt der neue Kühlschrank fast von allein in den Schrank. Jetzt schließt er vorn mit den anderen Türen ab. Noch sechs Schrauben fest gedreht und schon waren die Arbeiten innen abgeschlossen. Über die Lüftung außen, die jetzt im Prinzip nicht mehr gebraucht wird, noch die 12 V mit einem neuen Stecker angeschlossen und der Betrieb konnte aufgenommen werde.
Seitdem läuft der Kühlschrank super. Sicher macht der Lüfter ein wenig Geräusch. Der Absorber hatte aber, zum besseren Kühlen in der Wärme, zwei zusätzliche Lüfter, die weit mehr Geräusch gemacht haben. Auch wenn uns noch größere Erfahrungen fehlen, bisher sieht es so aus, als wenn wir für uns die richtige Entscheidung gefällt haben.