Eigentlich dachte ich, dass man an Weihnachten in Hamburg keinen dicken Pullover braucht. Gefühlt hatten wir immer zwischen 10 und 15° C plus an Heiligabend. Wir hatten uns aber schon im November, bei unserer Abfahrt in Kassel, auch für dickere Klamotten entschieden und die dann auch mit in den Flieger nach Hamburg genommen. Hamburg hat uns am 22. Dezember mit eisiger Luft und einer dünnen Schneedecke empfangen, alles richtig gemacht.
Die weihnachtliche Unterbrechung unserer Flucht in den Süden war von langer Hand vorbereitet. Die Flüge ab Malaga, hin am 22.12. und zurück am 05.01., waren zwar kein Schnäppchen aber bezahlbar. Das nh-Hotel bei Neele haben wir auch reserviert. Bei der Buchung war sowohl in Spanien als in Deutschland die Corona Lage entspannt. So hatten wir auch ein gutes Gewissen.
Die "vierte Welle" schwappte über uns hinweg wie ein Tsunami. Trotz aller Vorsorge stieg die Inzidenz in vorher kaum gekannte Höhen. Langsam aber zuverlässig gingen die Werte im Laufe des Dezembers zurück. Und dann kam Omicron. Damit hatten wohl auch nur Spezialisten gerechnet. Eine neue, stark ansteckende Variante, die den gerade aufgebauten Impfschutz teilweise auch unterlaufen kann, machte sich breit. Eine "Booster-Impfung" ist wohl der einzige Schutz, der den Krankheitsverlauf etwas abschwächt.
Uwe hatte sich noch in Kassel vor der Abfahrt boostern lassen. Für Susanne war das eindeutig zu früh. Die Spanier waren nicht mehr bereit, ausländische Touristen mit ihrem Impfstoff zu versorgen. So wurde die Reise nach Hamburg auch zur Impfung von Susanne wichtig. Das Risiko bezüglich der Rückreise musste so zurückstehen. Eine engmaschige Kontrolle der Reisebedingungen war somit Pflicht.
Michael und Gitte haben uns dankenswerterweise beim Abbau des Vorzeltes geholfen. Wir hatten nach den Starkwinderfahrungen am Anfang unseres Aufenthaltes Bedenken, dass Zelt stehen zu lassen. Am 22. Dezember haben sie uns zum Flughafen nach Malaga gefahren, damit wir den Wagen nicht für teures Geld parken müssen, an dieser Stelle ein öffentliches Dankeschön.
Der Flug war zwar unter 3G Bedingungen aber rappelvoll und überpünktlich. Janne hat uns mit Tinto abgeholt. Neele hatte Dienst und kam am nächsten Morgen mit der frohen Botschaft, dass Susanne noch am selben Tag im AK-Altona geboostert werden kann. Damit war ein wichtiges Ziel der Reise abgehakt.
Der Heiligabend war im Kreise unserer Töchter ruhig und entspannt. Am ersten Feiertag haben Neele, Janne, Tinto und Uwe einen schönen Spaziergang am Falkensteiner Ufer der Elbe unternommen. Bei klirrender Kälte und Niedrigwasser war erwartungsgemäß einiges los. Einige schöne Fotos konnten gemacht werden. Nachmittags kam Caro mit Myra aus Rendsburg zu Besuch. Das war schön und gab dem Tag ein ganz anders Gesicht. Die Kleine war ganz lebhaft und angenehm um sich zu haben. Die traditionelle Gans war, dank des neuen Ofens von Neele, sehr gelungen. So fand der Tag einen schönen Abschluss.
Am zweiten Feiertag sind wir mit Janne nach Kassel bzw. Lohfelden für den zweiten Teil der Reise. Bisher stehen die Zeichen für die Rückreise nach Spanien auf grün. Die Inzidenz in Spanien steigt zwar, aber Flugreisen werden noch nicht gecancelt. In Deutschland sinken die Zahlen und Omicron greift noch nicht um sich. Wir bleiben optimistisch und werden weiter berichten.